Ich bin schon seit Kindesbeinen an ein sehr quirliger, neugieriger und dadurch, dass ich hartnäckig alles wissen und verstehen will, ein eher unruhiger, ungeduldiger, manchmal auch gereizter Mensch. Das brachte mich schon immer mit den Themen Ruhe, Kraft, Gelassenheit und Stabilität in Kontakt.
So bin ich auch z.Zt., v.a. durch die vermehrten Begegnungen mit Menschen, seien es nun meine Klienten, Menschen in Gruppen oder Menschen in meinem privaten Bereich, wieder stark mit diesem Themen konfrontiert.
In meiner Familie herrschte eine gewisse „Stabilität“, vielleicht sollte ich besser „Zucht und Ordnung“ sagen. Ich erlebte diese „Stabilität“ allerdings nicht als fördernd, sondern einengend, beängstigend, erstarrt. Ich war zwar versorgt und soweit von „äußeren Gefahren“ geschützt, einen wirklichen Ruhepol empfand ich aber hier nicht.
In einer in Beton gegossenen „Stabilität“, ist aus meiner Sicht kaum wirkliches Leben im Sinne von Entwicklung und Lebendigkeit, keine Transformation, kaum Bewegung mehr möglich. Nur noch Erstarrung. Das erinnert mich an den vielleicht sarkastisch anmutenden Satz von Osho, der sagt: „Die meisten Menschen sterben schon mit 21, wenn sie Staatsbürger geworden sind. Und lassen sich erst mit 70 eingraben.“. In obigem Sinne erlebe ich das als sehr realistisch. Es erschreckt mich und macht mich traurig.
Ich spüre besonders jetzt, in einer für mich sehr turbulenten Zeit, wieder, wie ich als Kind meinen wirklichen Ruhepol fand: vor allem, indem ich viel draußen in freier Natur war, was mir – den Kräften sei´s gedankt – ganz oft möglich war. Das ermöglicht mir jetzt einen spirituellen Zugang zu Kraftquellen und ich finde meist meine Ruhe und Stabilität bei einem Spaziergang und im Gebet wieder. Und in mir selbst.
Inzwischen lerne ich mehr und mehr, auch bei Menschen Ruhe, Kraft und Stabilität zu finden. Menschen „rauben“ mir diese auch immer wieder und ich beginne zu begreifen, dass durch die dadurch ausgelösten Prozesse „etwas“ in mir versucht, zu lernen und wieder Vertrauen in mich und Menschen zu finden und mein verletztes Inneres Kind in die Gemeinschaft der Menschen zurückzubringen. Und wieder eine natürliche, dem Menschen naturgemäße Ruhe und Stabilität zu bekommen.
Zu Stabilität in diesem Sinne kommt mir der Grashalm in den Sinn:
In Stille ist er einfach nur DA, wächst der Sonne entgegen. Bei leichtem Wind biegt er sich sanft, „in aller Ruhe“ mit einer großen Freiheit und Hingabe in alle Richtungen. Bei Sturm kann er sich auch mal tiefer legen. Er richtet sich danach zwar langsamer, aber doch wieder auf. War der Wind so stark, dass der Halm geknickt ist, wächst und lebt er selbst in dieser Haltung weiter.
Wächst er in Gemeinschaft mit anderen Halmen, wie es den Grashalmen so zu eigen ist, stützt er diese durch seine eigene Stabilität und bekommt von diesen auch seinerseits Unterstützung.
Seinen Halt und seine Nahrung bekommt er über seine Wurzeln, bei „Großmutter Erde“. Seine Kraft bekommt er über seine Fähigkeiten zur Transformation durch Photosynthese bei „Großvater Sonne“.
Wie immer der Wind auch weht, nichts kann ihn von seiner Aufgabe, zu wachsen und Frucht zu bringen, abhalten. Er ist in sich, im Kontakt mit „den Kräften“ und der Gemeinschaft stabil, wie stark die Stürme draußen auch toben mögen.
Ich wünsche mir die Stabilität eines Grashalms und das Leben auf einer bunten Wiese. Den Duft und die Farben der Blumen, das turbulente Flattern der Schmetterlinge und das Zirpen der Grillen, die alle Platz haben in dieser Wiesengemeinschaft stabiler Halme, die sich gegenseitig halten und bereichern.
Lieber Klaus,
vielen Dank für Deine Gedankenl. Wer so fühlt, solche Worte findet und so schöne, vollkommene Bilder in sich trägt, der hat seine Kraftquelle, seinen Ruhepol und seine Stabilität doch eigentlich schon gefunden.
Ich möchte auch ein Grashalm sein, ein Grashalm unter vielen, schön unauffällig. Einfach wachsen, der Sonne entgegen egal was passiert. Eine Dürreperiode, oder ein Rasenmäher, oder eine Schafherde. Egal, was passiert, ein Grashalm nimmts nicht persönlich und tut einfach wozu er da ist. Wachsen.
Er stellt aber auch keine Fragen. Stellt vor allem sich selber und seine Bestimmung nicht in Frage. Und die Nachbargrashalme tun das auch nicht. Sie wachsen einfach und überstehen fast alles. Grashalme schaffen es sogar durch Teer- oder Betondecken zu wachsen. Weil sie einfach in sich ruhen und sich selber nicht in Frage stellen und tun wozu sie da sind. Der Sonne entgegenwachsen mit unendlich viel Kraft.
Ein Mensch würde die geteerte Straße persönlich nehmen. Mit seinem Schicksal hadern. Sich fragen warum gerade ihm das passieren muss, es hätte ja schießlich auch die Nachbargrashalme treffen können. Er würde Schuldige suchen oder die Schuld bei sich selber suchen. Oder nach dem höheren Sinn dieser Teerstraße fragen. Und dabei verliert man sich selber aus den Augen. Und damit geht auch die innere Ruhe und die Kraft verloren.
Grashalm sein wär vielleicht wirklch nicht schlecht :-).
Ich wünsch Dir ganz viel Ruhe, Kraft und Stabilität…
Liebe Grüße
Heike
Das warten können, die Ruhe und das aushalten von Situationen sind auch meine Themen im Moment. Abwarten was kommt, auch wenn es in manchen Situationen schwer fällt. Das aushalten können von manchen Situationen, nichts verändern zu wollen oder davonzulaufen, da zu bleiben. Die Seele weiß welcher Weg zu gehen ist. Fühlen was im Moment richtig und wichtig ist, spüren welchen Weg das Herz gehen möchte. Für mich ist das wichtigste die Liebe, die Liebe zu mir, zum Menschen und zum Leben u das Vertrauen zur eigenen inneren Stimme. Die Sprache der Götter, die Sternensprache
LG Karin
Es ist, als ob ich diese Zeilen geschrieben hätte.
Mein kleines Mädchen suchte ich und fand es.
Leider erträgt es kaum Schmerzen, denn geben und nehmen gleich : Liebe und Schmerz….
Doch ich bin fleißig und gebe nicht auf.
Oft genug überlegt, ob eine Überdosis bittere Medizin endlich mich in die Liebe lenkt.
Denn die Erde ist die Liebe und nur die Liebe heilt.
Doch schade eigentlich, dass die Liebe so mächtig schmerzhaft ist.
Fallen lassen, suchen gehen……
was wichtig ist im Auge behalten.
Vergessen und doch nichts ist vergessen.
Was gewesen ist immer da, denn es ist ein Teil von mir….
Warum kann ich nicht? Warum muss ich immer noch?
Warum quäl ich mich?
Weil sich Liebe schmerzhaft anfühlt……
warum nur, ich will und ich kann …..
dann…..nein ich kann nicht…..ich bin nichts…..
und am Ende vom Tag?
Lass mich in Ruhe….mein Mädchen…..ich versuche es ein anderes Mal……es tut mir weh, weißt du?
Ich versuche….verlass dich drauf……
und …..sie schläft ein……
die Kleine……
sie schreit, doch ich kann nicht……
sie fühlt sich zu lieb an, zu empfindlich….
und sie will nicht in die Welt……
sie will auf dem Erdboden sitzen…..
mit ihrer Katze und hat soviel Angst…..
Angst….eine schlimme Angelegenheit….
die Mutter….und der Vater…..zwei Menschen und so weit fort…..
Sie haben soviel Angst und es tut so weh….
dann kam noch was dazu….ein Fremder……
der tat tatsächlich dem Mädchen weh……
er wollte was sie nicht wollte, sie war gerade zwölf…..
und er sagte: Wenn du nicht still hälst, dann stirbst du…….
Da war das Mädchen entgültig voller Schmerz……
wie soll das Mädchen nun verzeihen, sie weiß…..
in ihr ist soviel Gutes…..
doch sobald sie in Liebe handelt……
dann tut es so dolle weh…..
Mama…Mama…..warum magst du mich nicht…..
sagte die Kleine zur Mutter, als diese sie schimpfte….
darauf die Mutter: Wenn ich dich nicht geboren hätte, dann würde es mir viel besser gehen…..
und sie drückte das Mädchen in den Dreck…mit der Nase und sagte : Sieh, das was da liegt…..mehr bist du nicht wert……
Und ich weiß…..lass mich gehen…..lass mich einfach in die Erde gehen, dort komme ich her, da will ich hin…..wenn es weiterhin so doll schmerzt….dann ist nichts mehr……
warum will ich den Schmerz nicht aushalten…..
warum will ich nur immer Liebe fühlen…..und warum kann ich nicht wachsen…..
lass mich, mein kleiner Engel…..
morgen werde ich es versuchen….morgen …….morgen…..nun schrei nicht so …….
klingt vielleicht ziemlich schmerzhaft…oder vielleicht einfach nur blöd….
dennoch…konnte mich nicht halten…..
denn was ich fühlte bei diesen Zeilen von einem Mann….der sich traut ganz Junge zu sein….der da endlich lieb hat…..was ihn liebt……
das tat mir gut……bitte um Verzeihung…..
das ich hier einfach so ungesehen und namenlos….eins, zwei, drei…..ferig……..los schrieb…..
Alles Liebe Euch allen….
Monika