Was ich dieses Jahr zu Weihnachten schreibe, mag für manchen sehr befremdend wirken.

Und doch ist es mir ein Anliegen zu schreiben, was in mir ist. Vielleicht fühlt der eine oder andere ja ähnlich.


Weihnachten war für mich immer verbunden mit Gemeinschaft, Freude, Spannung, Christbaum, Kerzen, Geschenke, reichlich Essen…eine fast unwirkliche, phantastische, zauberhafte Zeit und Welt, in die mich die Weihnachtszeit entführte…eine phantastische Winterlandschaft tat ihr übriges dazu…wie selten hatte ich während des Jahres eine solche Zeit und um wie viel kostbarer war sie dann, wenn sie denn endlich da war… welches Kind wurde nicht von Weihnachten zutiefst beeinflusst und geprägt…


Im älter werden wurden mir – ob ich nun wollte oder nicht – auch all die weniger schönen Seiten von Weihnachten bewusst. Vor allem, wie viele Hoffnungen und Erwartungen ich in dieses Fest als Kind steckte, die nie erfüllt wurden. Ich spürte, dass dieses Fest bis auf diese zauberhafte Welt nie wirklich meinen kindlichen Bedürfnissen, v.a. nach Gemeinschaft, gerecht wurde. Und es erzeugte unglaubliche Erwartungen, Druck, emotionales Durcheinander, Traurigkeit und ein Gefühl von tiefer Einsamkeit.


So überlegte ich mir „alle Jahre wieder“, was ich denn nun wirklich möchte, wenndie ganze WeltWeihnachten feiert. Das Alte? Ein „neues“ Weihnachten? Die Kindheit festhalten, an schönen, aber längst vergangen und oft illusionären Gefühlen? Längst war ich viel zu viel desillusioniert. Und doch konnte ich nicht von Weihnachten lassen. Wer lässt sich schon freiwillig so desillusionieren? Vor allem, wenn kein „Ersatz“ zur Verfügung steht. Zu sehr hängte sich mein Inneres Kind an dieses Fest.

Inzwischen sind viele Jahre vergangen und es hat sich etwas gelöst und befriedet in mir. Es war wirklich ein langer, beschwerlicher, schmerzvoller Weg. Nun hat Weihnachten für mich seine ursprüngliche, in der Kindheit tief geprägte Bedeutung verloren. Da kommt kein alter Kindheitsschmerz mehr hoch und ich fühle mich endlich frei. Ohne Druck, ohne irreale Hoffnungen, ohne Erwartungen, ohne Stress, ohne Rummel, ruhig, zufrieden, in Frieden. Und zugleich habe ich mehr wirkliche, gelebte Gemeinschaft, als ich sie als Kind hatte.

Das habe ich vielen Gesprächen mit meinem Inneren Kind zu verdanken. Daraus hat sich eine ganz eigene Verbindung in und mit mir selbst entwickelt, die ich nicht wirklich zu beschreiben vermag. Und diese ermöglicht mir auch einen ganz anderen Zugang zu Menschen, als ich ihn bis dahin kannte.


Das Ganze erfüllt mich mit einem Gefühl von tiefer Dankbarkeit und Ruhe.

Innere Freiheit

Nach langen Jahren trägtmeineSucheFrüchte:meine ganz eigene, Innere Freiheit.


So wünsche ich allen Ihre ganz eigene, Innere Freiheit. Zu tun, wasEuch wirklich gut tut. Und zu lassen, was Euch nicht wirklich gut tut.

Besonders jetzt in dieser emotionsgeschwängerten Weihnachtszeit.


In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern eine reiche Zeit, eine eigen-sinnige Zeit, einen schönen Jahresausklang und eine guten Übergang in das neue Jahr!


Herzlichst

Klaus