Irgendwann in einer Hochphase der „Inneren Kind Briefe“ erschrak ich, als ich erkannte, dass viele Menschen das Fühlen selbst gar nicht (mehr) kennen, soweit haben sie ihr Fühlen als Kind wegdrängen müssen.

Anstelle eines Fühlens ist ein „Fühlen Denken“ getreten.

Ein Programm, das – statt ein Fühlen unmittelbar auszudrücken – im Laufe der Kindheit herausfilterte, wie fühlen sich im Außen zeigt/äußert, dies kopierte und den Ausdruck eines jeweils „passenden“ Gefühls in entsprechenden Situationen wieder und wieder reproduzierte, bis (in den meisten Situationen) nur noch „fühlen denken“ und der zur Situation „erlaubte“, jeweils mehr oder weniger immer gleiche Ausdruck zur Verfügung stand.

Doch kommt Fühlen unmittelbar vom Herzen, ist – wenn auch oft sehr ähnlich – nie gleich in seinen Äußerungen und immer ganz konkret auf die jeweilige Situation im Hier und Jetzt bezogen. Somit ein Malig, nicht reproduzierbar wie eine Schneeflocke. So wie der zugehörige Augenblick selbst auch nicht reproduzierbar ist.

So erkennt man bei ausreichend Übung nach einiger Zeit, ob jemand fühlt oder „fühlen denkt“. Ob sein „Fühlen“ und dessen Äußerungen unmittelbar seinem Herzen entspringen oder annähernd immer gleich – stereotyp – von einem Programm in ihm wiedergegeben werden.

 

Der Gesang eines Vogels ist (überwiegend) Programm, ob v.a. angelernt („Singvögel“) oder angeboren („Nichtsingvögel“).  Sein Gesang ist primär „Mittel zum biologischen Zweck“: Revierabgrenzung, Locken von Weibchen u.a. Hierfür muss der Gesang von Artgenossen erkannt werden, also relativ konstant sein. Daher kann man verschiedene Vogelarten, die jeweils ein anderes Singprogramm haben, an ihrem Gesang unterscheiden lernen. Sogar „Dialekte“ gibt es, sodass man einen norddeutschen von einem bayerischen Buchfinken unterscheiden lernen kann. Den Buchfink in seinem Garten von dem in Nachbars Garten zu unterscheiden, misslingt wohl auch dem geschultesten Vogelkundler. Zu ähnlich und immer gleich sind ihre Singprogramme. Müssen sie ja eben auch sein, die Vögel müssen sich anhand ihres Gesangsprogrammes z.B. als Buchfinken wiedererkennen können, sonst klappt das mit der Revierabgrenzung und evtl. mit der Paarung nicht so recht und die Art würde aussterben.  Selbst wenn es einem Vogelkundler gelänge, die benachbarten Buchfinken am Gesang zu unterscheiden, ginge das nur, weil die hyperfeinen Unterschiede zwischen ihren Gesängen noch konstanter, noch gleichbleibender, noch exakter programmiert sind … und annähernd gar nicht mehr variieren.

 

So „singen“ sich viele Menschen sehr variationslos immer gleich durch´s Leben, weil ein Programm sie immer sehr gleichbleibend singen lässt. Als wollten sie „Revier abgrenzen“ und einen „ganz speziellen Artgenossen anlocken“ …  ihr Lied besitzt dadurch eine gewisse Perfektion.

 

So mag ihr Lied für manchen

Auch perfekt und schön anmuten

Doch erklingt darin niemals

Das LIED IHRES LEBENS

Das LIED ihres HERZENS

 

Das LIED DES HERZENS ist

Ausdruck und Gestalt

Der Summe

Allen Fühlens und SEINS

In Deinem Leben

In all seiner Vielgestaltigkeit

Und Variabilität

 

Wie traurig, wenn ich eins

Nicht hören durfte

Ich lausche schon gerne

Der Vögel wunderschöner Gesänge

 

Um wieviel mehr noch …

… dem LIED eines HERZENS

Es ist EINZIGARTIG

Das Schönste auf Erden

Das  jemals

Eines Menschen Ohr

vernehmen mag