Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Die Tage um Weihnachten werden als die besinnlichen Tage bezeichnet.
Als Kind hatte ich wie eh und je in dieser Zeit Ferien. Ich war meistens draußen, in der Natur, Schlitten- oder Schlittschuhfahren. Oder ich entdeckte allerhand in der abenteuerlichen Winterlandschaft. Das brachte mich „zur Besinnung“, zur Ruhe, zu Sinnlichkeit, zu Sinnhaftigkeit, zu meinen Sinnen…ich war „voll bei Sinnen“, ohne dass ich auch nur einen Gedanken daran verlor. Ich machte, was für mich Sinn macht, ohne mir darüber bewusst zu sein. Zeit hatte dabei keine Dimension. Langeweile gab es draußen in freier Natur für mich nicht.
In der zeitlosen Unendlichkeit des Augenblicks Sinn – Volles tun! Was für eine Lebensqualität!
„Irgendwas“ in mir beschloss damals als Kind wohl, sich dies zu erhalten. So komme ich nach vielen Jahren und vielen Umwegen, in denen ich „das Leben“ kennen lernte, langsam wieder beim mir an. Das, was mir von der besinnlichen Zeit als Kind geblieben ist, ist das sinnerfüllte Leben im Augenblick. Hier in der Stille des Dobls, in der die Zeit für mich tatsächlich meist keine Rolle mehr spielt. Ich habe sie einfach, wie Luft zum Atmen. Und trotzdem schaffe ich alles, was zu tun ist. Die Trennung zwischen „Zeit haben“ und „Arbeiten“ verliert sich mehr und mehr. Weil ich mache, was für mich Sinn macht. So habe ich im Grunde immer Zeit.
Ich möchte zu den besinnlichen Tagen und zum Jahreswechsel allen, an erster Stelle meinen zwei Töchtern, meinen Klienten, Freunden, Männern, Frauen… allen Menschen in meinem Leben ein ganz HERZLICHES DANKE sagen. Für die sinnhaften und sinnesvollen Augenblicke und Begegnungen, die ich in dem verklingenden Jahr mit Euch haben durfte.
Was ich uns wünsche ist Besinnlichkeit, wie wir sie alle als Kinder noch kannten, die wirklich sinnlich,sinnvoll ist, in der man „bei Sinnen“ ist, in der die Zeit sich auflöst, in der Neues wachsen kann, in der man SEIN kann, was man IST…in der man sein „wahres Wesen“ leben kann… um langsam wieder dort anzukommen, wo man mal war: bei sich SELBST!
Ich wünsche allen Besinnliche Feiertage und ein Gutes Neues Jahr!
Herzlichst
Klaus
Lieber Klaus,
ein wunderschöner Text und eine wichtige Erinnerung an das bewusste Leben mit allen Sinnen.
Ich wünsch dir ein gesegnetes Weihnachtsfest und komm gut ins Jahr 2008!
Herzliche Grüße,
Alexandra
Hallo Klaus,
jetzt hast Du es doch tatsächlich geschafft und mich ein bissal angesteckt mit Deinen Worten über Besinnlichkeit und Kindheitserinnerungen. Obwohl ich heute den Winter nicht mag und die Kälte ganz schrecklich finde habe ich doch, durch Deine Worte entdeckt, dass meine Kleine den Winter auch ganz toll findet. Muss mich wohl mal mit ihr unterhalten 🙂 .
Ich wünsche Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr und dass alle Deine Wünsche in Erfüllung gehen. 🙂
Liebe Grüße
Heike
Die Schönheit der spirituellen Bedeutung des Weihnachtsfestes kann nahezu nicht in Worte gefasst werden …
… und dennoch möchte ich mich daran versuchen, während ich Pachebels Kanon in D-Dur genieße:
Die düsteren Rauhnächte vor dem Weihnachtsfest sind die dunkelsten Nächte eines jeden Jahres. Doch es ist in dieser düsteren Zeit, dass das schönste, wärmendste, erquickendste LICHT in die Welt kommt, nämlich in der Gestalt des Christus.
Lieber Leser, bitte meditiere einen Moment über die Kraft, die in dem Aphorismus „IMMER WENN DU DENKST ES GEHT NICHT MEHR, KOMMT VON IRGENDWO EIN LICHTLEIN HER“. Es ist dies mehr als ein dahergesagtes Sprüchlein, sondern in diesen Worten steckt eine tiefe Wahrheit: nämlich die, dass das Leben immer dem Leben hilft (ja, wir immer nur DEM LEBEN FOLGEN müssen, um es auf „eisenreichisch“ 🙂 zu sagen).
Es wird dir gut tun, über dieses Licht und mit diesem Licht zu meditieren. Stelle dir in deiner Bauchgrube eine FLAMME vor, die schrittweise alle alten Verletzungen in dir heilen wird. Es ist das Licht dieser Flamme, dass uns Menschen ERDEN kann. Erdung gehört zu den wichtigsten Themen im Leben eines spirituellen Menschen – und keine Zeit ist für mein Gefühl so geeignet dazu wie die Adventszeit mit ihrem Höhepunkt der Weihnachtsfesttage.
Den Segen der MEDITATION für unser Leben kann ich für mich nicht genug hervorheben. Und das Tolle: man muss sich nicht mit vorgefassten Meditationen auf CD begnügen, zumal ALLES zum Gegenstand einer Meditation werden kann.
Ich liebe es zum Beispiel, über naturwissenschaftliche Erkenntnisse zu meditieren, über komplexe Prozesse in der Natur, die mir zeigen, dass wir wahrhaftig in einem KOSMOS leben und ALLES SEINEN SINN hat; denn wenn nur ein Bindeglied in komplexen (z.B. Stoffwechsel-)Vorgängen fehlen würde, fiele alles auseinander und der Mensch könnte gar nicht leben und gedeihen.
Ich hoffe, ich habe für die Leser einen schön geerdeten Kurz-Essay geschrieben.
Und vergessen wir nicht: DER WEG IST DAS ZIEL. Und nirgends macht der Weg so viel Spaß wie in der Natur. Finden wir dort unsere ganz persönlichen KRAFTPLÄTZE.
Lieber Gruß
Kai
lieber kai, erst heute, wo ich für einen besinnlichen nachmittag in einem seniorenheim material suche, bin ich auf deinen kommentar gestossen. ich finde ihn wunderbar, besonders der spruch aus meiner kindheit: …und immer wenn du denkst es geht nicht mehr………. gab mir einen riss. diesen spruch habe ich meinen kindern auch weitergegeben. mein jüngster sohn hat ihn in allen lebenslagen benutzt und doch hat er ihm zum schluss nicht mehr geholfen – er hat sich mit 36 jahren das leben genommen.
warum steigt in der weihnachtszeit die suizidrate -warum?
für mich ist seit dem tod meines sohnes nichts mehr wie es einmal war – und auch weihnachten nicht !!! da hilft alle meditation nichts – das einzige ist wirklich, kraft in der natur zu suchen und zu hoffen, sie dort zu finden.
heidi