Wikipedia schreibt über „Dummheit“:

Dummheit bezeichnet einen Mangel an Intelligenz oder eine daraus resultierende törichte Handlung.

Weiter ausgeführt:

Im engeren Sinne bezeichnet Dummheit die mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen beziehungsweise zu lernen. Dieser Mangel beruhe teils auf Unkenntnis von Tatsachen, die zur Bildung eines Urteils erforderlich sind, teils auf mangelhafter Intelligenz oder Schulung des Geistes oder auf einer gewissen Trägheit und Schwerfälligkeit im Auffassungsvermögen beziehungsweise der Langsamkeit bei der Kombination der zur Verfügung stehenden Fakten …

… und das wird dann noch weiter ausgeführt.

 

Würde man ersterer Ausführung folgen und davon nur den „Mangel an Intelligenz“ nehmen, wären alle Tiere (incl. dem Menschen aus grauer Vorzeit ohne Sprache) im Vergleich zum erwachsenen („gebildeten“) Menschen der Jetztzeit (wie wir sie ja alle sind …) dumm. Auch Kinder, da sie noch viel mehr aus „tierischen Instinkten“ heraus in der Welt leben und „no nix gscheids glernt ham“. Und doch schon auch so mancher Zeitgenosse, gell …?!?  … zumindest nach der landläufigen Definition von Intelligenz … die sich v.a. auf „Gscheidheit“ bezieht …

 

Beim zweiten Teil wird´s etwas konkreter und „menschlicher“. Denn diese Form der „Dummheit“, geht es um „Unkenntnis von Tatsachen“, kann man schlecht einem Tier oder Kind zuordnen. Da spielt dann schon diese ganz besondere Form des „Intellekts“ des „ausgewachsenen“ Menschen eine wesentliche Rolle … die Form, die mit viiiiel „Wissen“ aufgepeppt ist … was dabei unter „Schulung des Geistes“ verstanden wird, bleibt offen.

Das heißt, „Dummheit“ setzt in jedem Fall ein gewisses Maß und eine bestimmte Art an Intelligenz oder besser: Intellekt voraus. Diese hat beim Menschen u.a. mit der hohen Reflexionsfähigkeit zu tun, die in diesem Maße ausschließlich dem „ausgewachsenen“ Homo sapiens zur Verfügung steht und ihm – gepaart mit viel Kenntnis von Tatsachen – v.a. ein hohes Maß an „Gerissenheit“ verleiht.

Insofern können weder Tiere, noch Kinder „dumm“ oder „gerissen“ sein.

DAS „können“ nur „ausgewachsene“ Homo sapiens.

 

Nachdem es kaum möglich ist, einen/“den“ Menschen nur nüchtern nach obigen Vorgaben, also quasi nur als Versuch einer Definition als „dumm“ zu bezeichnen, ohne ihn gleich in einen emotionalen Widerstand zu bringen und mich in die Rolle des Anmaßenden, finde ich es generell sehr schwierig, das Thema „Intellekt und Dummheit“ als „Erkenntnis“, als „Sachstand“, als Kenntnis von Tatsachen nicht nur auch aus der Gehirnforschung zu vermitteln.

Zu sehr und oft wurden wir schon als Kind „für dumm verkauft“.

 

Und da bin ich noch „weiter mitten drin“ …

… denn um derartige Kenntnisse von Tatsachen überhaupt ins Leben einbringen zu können, braucht es ein gewisses Maß an (Lern-) Bereitschaft, „Ein – Sicht“, Erfahrung, Toleranz bzw. Gelassenheit … bei uns hieße es für dieses „Fachgebiet“ wohl v.a. „Kritikfähigkeit“, weil „man/frau“ sich bei diesem Thema – gebranntes Kind scheut den Herd – „natürlich“ sehr schnell („persönlich“) angegriffen fühlt …

 

Meine „Definition“ von Dummheit bezieht sich dabei sicher nicht auf den reinen Intellekt, der wie eine hocheffiziente Maschine unglaubliche Leistungen vollbringen und zugleich „alleine gelassen dumm wie die Nacht finster sein“ kann. An Intellekt fehlt es kaum einem Menschen.

Für mich bezieht sich Dummheit v.a. auf das Fehlen von „Geist“.

 

Ja, ich bin mir (soweit mein „Verstand es mir erlaubt“ 🙂 ) bewusst, WIE schwer all das mit Worten zu vermitteln ist. Ich probier´s trotzdem weiter …

 

Zum „Geist“ gehört sehr wohl ein ausreichender Zugang zu seinem Intellekt, zu dieser unglaublich fähigen Denkmaschine in uns.

Dies ist nach wie vor DER Aspekt in unserem aktuellen „Weltgeschehen“. An dem mangelt es sicher nicht. Die „Form von Dummheit“, die sich auf diesen Aspekt bezieht, ist vernachlässigbar gering. Genau das zeichnet ja den Menschen aus:  sein extrem „hochgezüchteter“ Intellekt! Es mangelt nicht an der grundsätzlichen DENKFÄHIGKEIT, an „Gehirnsubstanz“, an „Schläue“ und „Gerissenheit“. Wo und wie immer man sie dann auch anwendet.

 

Darüber hinaus gehört v.a. ein ausreichender Zugang zu seinen Emotionen und Gefühlen dazu. Daran mangelt es sehr wohl, in hohem Maße. Doch ohne diesen Zugang läuft die Denkmaschine ohne Sinn und Führung entlang der immer gleichen Schleifen, Muster, Mythen und Programme, die in eben derselben Denkmaschine gespeichert liegen. Nichts Neues hat hier Zugang. Viele verdrängte Emotionen aus Kinderzeiten blockieren den Zugang zum Intellekt, zur Denkfähigkeit, zum gesunden Menschenverstand. Was einst eine Schutzfunktion für das Kind erfüllte, hemmt und blockiert jetzt den Erwachsen massiv in all seiner Lebendig- und Lernfähigkeit. Doch Entwicklung (ob technologisch oder psychologisch) braucht Neues, Neugier, Risiko, Wachstum, Offenheit, Kreativität auf allen Ebenen …

Einen hochentwickelten Computer ständig nur zum Berieseln mit den ständig gleichen Videos für ein virtuelles Gefühl von „Zugehörigkeit“ spielen zu lassen, ist eine sehr effiziente Art von Energieverschwendung und „Geistlosigkeit züchten“.

 

Der dritte Aspekt für einen gesunden „Geist“ ist der spirituelle Aspekt, der Aspekt des „angebunden Seins an das Große Ganze“, der Zugang zu „dem“, „was“ den Menschen hervorgebracht hat, wie immer man das nennen mag. Letztlich ist es der Zugang zu Dir Selbst, zu Deinem SELBST. Er ist es, der dem Menschen erst Würde und Schönheit verleiht. Ohne diesen Zugang verunstaltet und verstümmelt sich der Mensch regelrecht, wird schnell hässlich und oft bösartig. Würdelos.

 

Dass ein gesunder Geist nur in einem gesunden Körper sitzen kann, würd ich jetzt nicht so 1:1 übernehmen. Doch wirkt ein gesunder Geist sicher sehr „wohltuend“ und gesundend auf den Körper.

 

Okay, das war die Ouvertüre, jetzt komm ich zum „Eigentlichen“:

Wie gesagt, diese oben beschriebene und von mir gemeinte Form von „Dummheit“, kann nach meiner „Erkenntnis“ nur der „ausgewachsene“ Mensch „entwickeln“.

Die größte aller menschlichen Dummheiten (Blindheiten, Unfähigkeiten) sehe ich dabei in seinem unverrückbaren Glauben/in seinem sich regelrecht Festklammern an seine eigenen Mythen.

Die ihm v.a. ein „Gefühl“ von Großartigkeit und Allmacht „verleihen“. Ihn in seinem Größenwahn und seiner gnadenlosen Selbstüberschätzung „echt gut“ fühlen lassen. Mithilfe seiner wirklich gehirngenialen Fähigkeiten hat er es hier auch wirklich weit gebracht …

Das übertrifft wirklich alles bisher Dagewesene. Darin ist der Mensch wirklich „einzigartig“.

Die Resistenz gegenüber „Einsicht“, „die mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen beziehungsweise zu lernen“, sucht wirklich ihresgleichen. Und das bei sooo einem Hirn …

Nur mit so viel Intellekt, wie der ausgewachsene Mensch ihn besitzt, kann man überhaupt erst so viel „Dummheit“ „erzeugen“.

Das Ego könnte sich jetzt auch geschmeichelt fühlen …

Doch liegt es wie gesagt nicht an mangelnder Intelligenz, an mangelndem „Grips“, es ist nicht diese üblicherweise gemeinte Dummheit, es ist der (unbewusst gewollte) mangelnde bis vollständig fehlende Zugang zu seinen Emotionen und Gefühlen und zu sich selbst, es ist die daraus folgende „Geistlosigkeit“, die uns in unserer „menschlichen Dummheit“ weiter und weiter, was immer auch wir im Außen bereits Schlimmes verursacht haben, gefangen hält.

Und diese Form von Dummheit ist bei Akademikern mindestens genauso verbreitet, wie beim Fließbandarbeiter. Da diese Form von Dummheit nichts und noch weniger mit schulischem „WISSEN“, mit möglichst viel „eingepferchten Sachwörtern“ und „Fachwissen“ zu tun hat.

Sondern eben mit „Geist“. Und der wohnt grundsätzlich in JEDEM Menschen! Wie weit ich ihn „in Ketten denke“, hängt nicht vom akademischen Grad ab.

 

Der unverrückbare „Glaube“, eher: das blinde, „geistlose“ Festhalten an unsere/n selbstgebastelten Mythen hindert uns daran, zu erkennen, WIE verloren und hilflos wir doch in Wirklichkeit sind. Das entspräche auch ganz und gar nicht unserem hehren Selbstbild.

Die (weitgehend unbewusste) Angst vor dem „bösen Erwachen“ steuert dabei ALLES.

Doch mit dem über diese tiefen Ängste gesteuerten Festhalten an dem „ewig Alten“ kann nichts und niemand wachsen. Das, was das ausgiebige Nutzen unserer Denkmaschine in einem unglaublichen Maße an technologischen Neuerungen brachte, verkümmert seither in gleichem Maße auf den zwei anderen Ebenen.

Hier leben wir noch immer auf einer Scheibe. Und werden wohl oder übel dann auch eines Tages von ihr runterfallen … da all unsere „geistigen Produkte“ irgendwann im Außen Gestalt annehmen werden, ob bildhaft oder ganz real-konkret. „Fallen“ kann man auf sehr verschiedene Art und Weise …

 

Solange wir als „auch nur“ eine Spezies auf diesem Planeten nicht unseren Platz in der „Ordnung des Großen Ganzen“ gefunden und ein-/angenommen haben und weiterhin den Ammenmärchen unserer eigenen Mythen erliegen, können wir als Menschen keine Ruhe, keine Frieden finden. Wir müssen uns „wohl oder übel“ weiterhin innerhalb unserer Mythen durch´s Leben „bewegen“, mühen, quälen, peitschen, gegenseitig „fertig machen“, „überfressen“, „bauchpinseln“, „selbst-verlieben“,  „todschicken“ … wie immer auch.

Doch so findet man keinen wirklichen Reichtum, keine wirkliche Fülle, nicht das, was „Menschsein“ und „Leben“ für die Spezies Homo sapiens einst bedeutete …

… ich versteh schon, wer möchte auch gerne noch von Baum zu Baum springen … also wirklich, geht´s noch?! … sorry, hatte wieder so einen romantisch verklärten „back to the roots“ – Anfall …

 

Und da ist dann aktuell noch dieses kleine liebe Scheißerchen, das „die Menschheit“ grad weltweit (wieder mal) nach einer Lösung schreien lässt … nach DER Lösung … (möglichst end-gültig) …

„Aber da hört der Spaß jetzt auf“ [tief ernst sonorer Tonfall] … es MUSS eine Lösung her, koste es, was es wolle, das kann man so nicht lassen …

Und „man“ findet Lösungen … wird weiterhin welche finden …

… und hat zugleich auch schon verloren …

 

Das ist quasi das „Non plus ultra“ „menschlicher Dummheit“:

er kann trotz hochgradigster Erkenntnisfähigkeit seine eigenen Mythen weder erkennen, noch verlassen und glaubt in seinem nie als solch gesehenen Größenwahn noch immer, ER könne eine Lösung finden.

Doch wird jede dieser „Lösungen“ dem gleichen Denken, dem gleichen Mythos entspringen, dem, was schon seit Tausenden von Jahren dem Menschen mehr Leid brachte, als es je hätte sein können, als wir noch von Baum zu Baum sprangen …

Die Menschen damals hatten noch einen gesunden Instinkt, „Geist“ und „wussten“ noch:

Es gibt keine „Lösung“!

Weil es kein „Problem“ gibt!

Das heißt, es BRAUCHT auch keine Lösung!

All diese „Lösungs-Denke“ existiert AUSSCHLIESSCHLICH INNERHALB menschlicher Mythen. Vor allem der Angst vor dem „eigenen Untergang“ erwachsen.

Im Leben – Mythos ist Mythos und nicht Leben, im LEBEN gibt es keine Probleme und keine Lösungen. Es gibt nur Prozesse, Sein und Leben, Werden und Vergehen, „Mitfließen“ … dazu gehören auch Tod und „Leid“ als völlig natürliche Bestandteile von Leben …

Wenn es denn überhaupt eine nach menschlichen Vorstellungen beschreibbare „Lösung“ gäbe, dann läge sie sicher nicht darin, ein momentanes Geschehen in eine bestimmte Richtung lenken zu wollen und zudem zu glauben, das auch nur im geringsten Ansatz wirklich zu können … ja, ich kann als Mensch verbiegen …   lenken oder gar führen ist das nicht.

Alle menschengemachten „Lösungen“ können per se keine sein. Denn „Lösungen“ liegen erstens nicht in der  „Natur der Dinge“ und zweitens schon zweimal nicht in der Macht des Menschen … auch wenn er manches laaaange seinem Mythos gemäß „hin-biegen“ kann …

 

Und wenn es überhaupt sowas wie „Lösungen“ gibt, dann sowieso nur auf der individuellen Ebene. Nur ich als einzelner Mensch kann mein Handeln ändern. Mehr braucht es nicht und mehr „geht“ auch gar nicht.

Hier kann ich wirklich handeln, hier gibt es tatsächlich eine „Lösung“:

eine „AB – Lösung

Von den Mythen, von meinen eigenen, den kollektiven, von meinen Wünschen und Vor-Stellungen … von meinem mich noch immer im Kind erleben … wollen … brauchen … haben müssen …

 

Und mich stattdessen

Hin-Wenden

 

 

Ja, es stimmt schon, wir springen – menschenzeitlich gesehen zumindest schon lange nicht mehr von Baum zu Baum …

 

… wir sitzen inzwischen nur noch auf Ihnen … haben es uns gemütlich eingerichtet, mit allen Annehmlichkeiten dieser technologisch aufgepeppten Erde ausgestattet … jeder auf seinem Baum …

Zu springen haben wir verlernt.

 

Die Bäume sind weiter gewachsen und sehr hoch geworden … es ist fürwahr ungewiss, ob Du einen Sprung überlebst … Du kannst maximal Dein BESTES geben … DICH … alles andere „macht das Leben“ … kannst Du nicht steuern, kontrollieren, lenken … es ist und bleibt UNGEWISS

 

Was jedoch gewiss ist, dass Du sitzend auf dem Baum mit ihm immer höher „steigst“ …

… und GAR NICHT LEBST

 

Und auch der stärkste Baum steht nicht ewig.