Schaue ich mir einen Film an, werde ich auch nach dem 10ten mal Gucken kein Teil von ihm. Er verändert vielleicht mein Verhalten, doch „ich“ bleibe „ich“, der Film bleibt Film.
So ist es auch mit uns Menschen auf Erden.
Dein Erden-Film bleibt Dein Erden-Film. Mein Erden-Film bleibt mein Erden-Film. Unsere FILME sind GETRENNT.
Doch hinter den Erden-Filmen, sind wir rührend einig, wie das folgende, auf Tatsachen beruhende Märchen aus den Äonen der Zeit unwiderlegbar beweist:
Das rührende Märchen des Menschseins auf Erden
Vor Beginn aller Zeiten tümpelte „der Mensch“ – der ja noch gar nicht wirklich erfunden ward – in der all-einzig-selben Ursuppe so vor sich dahin …
Alles war nur Schönheit, friedvoll, „all-eins“, erfüllt und ausschließlich umgeben von Licht und Liebe höchster Qualität auf feinster Schwingungsebene …
„Eines Tages“ – die Zeit hatte also begonnen zu ticken – wurde es „einem“ zu langweilig.
So begann er, „Ausschau zu halten“ … lange, lange ohne dass irgendetwas geschah.
Doch Zeit bringt ALLES zum Vorschein: er fand in einer verstaubten Ecke des Suppentopfes das erstaunlichste Werkzeug aller Zeiten:
einen Löffel …
Zunächst wusste er nichts damit anzufangen. Er betrachtete lange seine geometrischen Dimensionen von allen und noch mehr Seiten.
Bis es plötzlich klickte … und er begann gaaanz langsam in der ewig gleichen Suppe zu rühren …
Was für ein Erstaunen in seinen Augen, als die Suppe sich so völlig unbeabsichtigt zu ENTmischen begann …
Je nachdem, wo und wie er rührte, nahmen gänzlich verschiedene Formen Gestalt an.
Völlig fasziniert vom dem Geschehen rührte und rührte er gebannt das Formenspiel betrachtend …
Doch es blieb nicht dabei:
die Gestalten, sich ihrer – wodurch auch immer – plötzlich als solche selbst bewusst und so sofort mit einer kräftigen Brise „ICH bin“ gewürzt, wollten nicht mehr in ein und derselben Suppe mit den anderen eitlen Tröpfen schwimmen.
So beschloss jeder gaaanz unabhängig vom anderen, die Suppe zu verlassen und in der Selbstbestimmung und Freiheit des Individuums sein Glück zu versuchen.
Das Leben des Menschen auf Erden hatte begonnen …
Viele Jahre noch sprangen sie unbeholfen wie Tiere von Baum zu Baum, hatten sie doch völlig vergessen, wieso und v.a. WIE sie die Suppe verlassen hatten.
Doch die Vergessenheit blieb nicht lange im Verborgenen: ein löffelförmiges Aststück sprang einem besonders gewieften Individuum sofort ins Auge, wodurch es in seiner Erinnerung sogleich zu rühren begann …
Lawinenartig kam der Löffel jedem Individuum wieder in Erinnerung: der löffnologische Run war nicht mehr aufzuhalten.
Es löffelte ohne Unterlass … jeder wollte der erste, beste, schönste und größte Löffel sein, äh, den … Löffel haben …
Über das ständige Rühren vergaßen die Menschen jedoch wiederum, wer sie wirklich waren:
entmischte Suppenkasper …
So verging die Zeit und nicht nur die derber werdende Haut sorgte mehr und mehr dafür, dass jedes Individuum sich von einem anderen abgrenzte.
So wurde aus dem ALL-EINS sein, langsam das alleine sein …
Die Menschen waren nicht sonderlich glücklich darüber, doch der Rausch der Möglichkeiten ließ sie dies meist nicht mehr wahrnehmen.
Jaa, da gab es schon noch den Trieb, die Haut des einen oder anderen Individuums zu berühren, an seine Grenzen zu geh´n und sie sogar zu überwinden … (… und selbst hier findet der Löffel in einer extra nach ihm benannten Kür seinen Einlass …)
Doch all das blieb meist nur von sehr kurzer Dauer.
Der Run der Zeit trieb alles gnaden-voll voran … und die warm-süßlich-umschmeichelnde Vergessenheit in die Freiheit der Individualität hinein überwog letztlich bald immer wieder alles andere.
Nur eins vergaß der Mensch nicht: den Löffel
Mit ihm rührt und rührt er seit seiner Entdeckung ohne Unterlass …
Lange geht es also rührend im Leben eines Menschen so dahin … bis etwas in ihm, ihm sein Spiel verdirbt:
wenn er spürt und nicht mehr leugnen kann, dass die Zeit gekommen ist, seinen Löffel abzugeben!
Es hilft kein Zittern und kein Zetern, kein Schreien und kein Toben: irgendwann ist es soweit!
Da der Mensch jedoch ein schlauer ist, lässt er sich seinen Löffel mit ins Grab legen.
Und wenn er heut gestorben ist, rührt er morgen wieder …
…das ist kein Märchen – wohl eher ein Drama bzw. eine Tragödie; in einem „echten Märchen“ würde ein/e Held/in erkennen, dass er/sie mit Hilfe des Löffels die (selbstgekochte) Suppe auch auslöffeln kann, sich selber am Schopf aus dem (Selbstmit)-Leid der Urbrühe ziehen und mit leerem Topf seines/ihres Weges ziehen – da wandert es sich dann auch viiiel leichter….